Die Passionsspiele Neumarkt 2019 sind schon wieder Geschichte – wir ziehen unser technisches Resümee

Die Passionsspiele in Neumarkt sind weit über die Landkreisgrenze bekannt und angesehen. Tausende Besucher aus dem In- und Ausland kommen nach Neumarkt, um sich die Passionsspiele live anzusehen. Die Erwartungen sowohl an die Darsteller, als auch an die Umsetzung der Technik waren in diesem Jahr nochmals höher.

Herausfordernde Spielstätte

Bereits 2009 durften wir als Neumarkter Firma die Licht- und Videotechnik umsetzen. Umso mehr freute es uns, als uns das Organisationsteam die gesamte technische Ausstattung für 2019 beauftragte.

Beschallung

Für die Passionsspiele 2019 konnten wir auf unsere Erfahrungen der letzten Jahre mit der speziellen Akustik des Spielortes zurückgreifen.

Besondere Herausforderungen war die lang gezogene Geometrie der Halle, die durchgehende schallharte Glasfront an einer Hallenseite sowie der ebenfalls reflektierende, nach oben hin ansteigendem Fußboden der mobil eingebauten Sitztribüne.

Zum Einsatz kamen ausschließlich Lautsprecher des Herstellers L-acoustics. Auf Grund der akustischen Zuordnung auf das Spielgeschehen wurden die Lautsprecher mittig als Mono Lautsprecherzeile installiert. Ergänzt wurden die drei zentralen und hintereinander angebrachten Zeilen durch Bässe, welche unter der Tribüne installiert wurden.

Die Line-Arrays deckten in erster Linie die weiter von der Bühne entfernten Plätze im hinteren Bereich der ansteigenden Zuschauerfläche ab. Durch eine spezielle Ausrichtung der Lautsprecher konnte ein ungünstiges „Beschallen“ der Rückwand vermieden werden, was zu unerwünschten Reflexionen des Schalls geführt hätte. Somit war eine klare Schallrichtung gegeben und die akustische Ortung fokussierte sich an jedem Sitzplatz auf das Bühnengeschehen.

Der Regieplatz befand sich während der Aufführungen, anders als bei den allgemeinen sowie öffentlichen Proben, technisch nicht optimal, auf einer Empore am hintersten Rand der Zuschauerfläche. Eine Positionierung im Publikum, dem technisch bessern Platz, verbot sich mit Blick auf die ausverkauften Vorstellungen.

Unser technischer Leiter und Tontechniker vor Ort – Christoph Felsner – erklärte mit einem Schmunzeln: „Immerhin besteht so nur bedingt die Möglichkeit, in Routine zu verfallen. Auf Grund der Dynamik der Aufführung befinden sich die Darsteller nicht immer auf Ihren fest zugewiesenen Positionen auf der Bühne. Um eine einwandfreie Sprachverständlichkeit zu gewährleisten, ist ständige Wachsamkeit sowie ständiges Nachregeln notwendig.“

Bezüglich der Verkabelung setzte man in Neumarkt weitgehend auf eine analoge Signalübertragung via Kupfer, wobei Teile der bereits im Haus vorhandenen Signalstrecken genutzt wurden. Sämtliche analogen Audiosignale liefen auf symmetrischen XLR – Patchfeldern auf, die sich unter der Bühne in einem mannshohen 19″-Schrank befanden. In einem weiteren 19″-Rack befanden sich unter anderem spezielle Kommunikationstechnik, eigens parametrierte Medienserver sowie Signal-Wandler. Moderne trifft auch hier Tradition. Durch softwareunterstützte Steuerungstechnik konnten die Lüftergeräusche der intelligenten Lichttechnik sowie weitere Störgeräusche eingedämmt werden.

Als Mikrofonie kamen nicht, wie vielleicht zu erwarten war, Taschensender nebst eingeschminkten Mikrofonkapseln zum Einsatz, sondern es wurde auf Grenzflächen-, Richtrohr- und Kondensatormikrofone von AKG, Sennheiser und Rode zurückgegriffen, welche im Vorfeld speziell für diese Anforderungen ausgewählt wurden. Der Regisseur bevorzugte ein möglichst natürliches Klangbild und wollte zudem sicherstellen, dass sich die Darsteller voll und ganz auf Ihre Rolle konzentrieren können, ohne dabei von technischen Hilfsmitteln abhängig zu sein.

Videotechnik

Die Hintergründe und Szenenbilder wurden erstmals mit zwei Laserprojektoren mit einer Helligkeit von jeweils 12.000 AnsiLumen auf eine 10m breite Leinwand projiziert. Auf Grund der Architektur der Neumarkter Jurahalle war dies nur durch eine Aufprojektion möglich, was bedeutet, dass die Projektoren sich direkt über der Bühne befinden mussten. Durch ein spezielles Rohrsystem konnten die Projektoren sowohl optisch, als auch akustisch abgeschottet, sowie die notwendige Frischluftzufuhr gewährleistet werden.

Der bereits erwähnte Medienserver diente als Zuspieler der Audio- und Videosequenzen. Zahlreiche Monitore wurden sowohl im Bühnenbereich, als auch Backstage installiert, um das Bühnengeschehen sowie die Dirigentenbewegungen für den Chor stets im Blick zu haben.

Lichttechnik

Um die Neumarkter Jurahalle in ein Theaterspielhaus zu verwandeln, war es auch notwendig, ein völlig neues Lichtkonzept zu erarbeiten. Da in der Jurahalle für diese Zwecke kein eigenes Hauslicht vorhanden ist, wurde sämtliche Lichttechnik und die notwendigen ca. 100 Meter Traversen speziell für die Passionsspiele installiert.

Zum Einsatz kam modernes LED-Licht sowie klassisches Glühlicht, was für solch eine Aufführung nicht wegzudenken ist. Als Glühlicht wurden Stufenlinsen, PC-Scheinwerfer und Profiler eingesetzt. Moderne LED-Lampen mit RGB Farbmischung erzeugten die farblichen Akzente. Durch 12 Martin Movinghead Washlights konnten Szenen an individuellen Positionen hervorgehoben werden.

Zur Steuerung der etwa 1000 DMX-Parameter der Beleuchtung wurde eine ETC EOS Theaterkonsole eingesetzt. Diese lief über das installierte Netzwerk redundant. Von der ersten Probe bis zur ersten Aufführung wurden 150 Cues programmiert, welcher unser Lichttechniker – Ralph Stocker – an jeder Veranstaltung live steuerte.

Resümee

Am Ende können wir auf 18 Spieltage mit etwa 16.000 Besuchern zurückblicken.

Bis zur letzten Reihe konnten wir bei jeder Aufführung eine perfekte Sprachverständlichkeit gewährleisten und die lichttechnische Untermalung der einzelnen Szenen ließ den Zuschauer vielleicht noch etwas weiter in die Darstellung eintauchen.

Wir haben viel positives Feedback bezüglich der technischen Ausstattung und Umsetzung erhalten, worüber wir uns sehr freuen.

Ein besonderer Dank gilt unseren beiden Technikern Christoph Felsner und Ralph Stocker, die vom Aufbau über die Proben bis zur letzten Vorstellung vor Ort waren und die gesamte Technik betreuten.

Zum Schluss dürfen auch wir nochmals Danke sagen. Danke für das entgegengebrachte Vertrauen und die stets kollegiale und freundliche Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Es hat auch uns wahnsinnig viel Spaß gemacht und wir freuen uns, ein Teil dieser Gemeinschaft sein zu dürfen und auf unsere Art zum Erfolg der Neumarkter Passionsspiele 2019 beigetragen zu haben.

Umzug in die neue Unternehmenszentrale in Neumarkt. Auf dem 10.000qm großen Wasag Gelände haben wir nun endlich wieder genug Platz. 250m² Büroflächen, sowie 2500m² Lagerfläche, ein Schulungsraum und Werkstätten geben uns die Möglichkeit uns weiter zu entfalten.

Nach vielen Shoot-Outs beschließen wir unseren Systemgedanken im Bereich Beschallungsanlagen neu auszurichten. Wir investieren erstmals in großem Umfang in Systeme des französischen Premiumhersteller L-Acoustics und sind seitdem zertifizierter Rental Network Partner.

Der Wandel der Zeit verändert den Anspruch der Technik bei Groß- und Langzeitveranstaltungen durch Sicherheitskonzepte. Wir betreuen mehrere solcher Veranstaltungen im Jahr. Zum ersten Mal stellen wir z.B. die Komplette Licht- Ton und Videotechnik bei unserem heimischen Neumarkter Volksfest in der Kleinen und Großen Jurahalle sowie im Weinzelt. Diese Partnerschaft hält bis heute an.

Seit 2007 firmierte Lampenfieber Events in Räumlichkeiten welche an die Grenze stießen. Mit nun 150 qm Bürofläche und 1200 qm Lagerfläche beziehen wir die neuen Räumlichkeiten in der Goldschmidtstraße 36 in Neumarkt. Ein Auszubildender und ein Mitarbeiter waren es noch 2007, heute sind es drei Auszubildende und 5 feste Mitarbeiter. Der Vertrieb von Medientechnik ist fester Bestandteil unseres Leistungsportfolios.

Wir führen erstmals einen großen Event im Ausland durch.
Durch die Zusammenarbeit mit Eventagenturen werden stetig mehr Corporate Veranstaltungen sowie hochwertige Eventinszenierungen geplant und durchgeführt. Roland Neumann scheidet zum Beginn des Jahres wegen privater Gründe aus der Geschäftsführung aus, begleitet aber weiterhin unseren Expansionskurs als Mitarbeiter.

Im Gegensatz zum Betrachten diese Großereignisses vor dem häuslichen Fernsehgerät entstehen Großevents welche es vielen Tausend Menschen ermöglich gemeinschaftlich zu erleben und zu feiern. Deshalb investieren wir frühzeitig in unser erste feinauflösende LED-Wand und betreuen mehrere Public Viewing´s mit mehr als 200.000 Besuchern. Deutschland schließt das Turnier mit Platz 3 ab.

Bald schon galt es aber auch Industrie- und Galaveranstaltungen mit technischem Equipment zu versorgen und der Einsatz- und Kundenradius erweiterte sich deutschlandweit.
Und so wurde aus der Box ein Boxenstapel und aus der Garage eine kleine Halle mit 200 qm Lagerfläche. Weitere Aufträge folgten nun ständig.